Überlebende einer intensivmedizinischen Behandlung leiden häufig unter kognitiven
und körperlichen Beeinträchtigungen. Dieser Zusammenhang wird allgemein als Post-Intensive-Care-Syndrom
(PICS) bezeichnet. Die Prävalenz von Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit den PICS-Domänen
ist in der Literatur gut beschrieben. Das Auftreten neuer PICS-Beeinträchtigungen
nach der Entlassung aus der Intensivstation wurde jedoch weitaus weniger untersucht.
Insbesondere der Gesundheitszustand der Patienten vor der Intensivstation wurde häufig
übersehen. Dennoch häufen sich die Belege dafür, dass Intensivpatienten in vielen
Fällen bereits vor der Aufnahme Beeinträchtigungen aufweisen und dass eine kritische
Erkrankung als externer Stressfaktor zu einer weiteren Verschlechterung beiträgt.
PICS-bedingte Beeinträchtigungen gehen mit einer geringen gesundheitsbezogenen Lebensqualität
(Health-related Quality of Life, HrQoL) bei Überlebenden auf der Intensivstation einher.
Aufgrund der Unvorhersehbarkeit einer Aufnahme auf die Intensivstation ist die prospektive
Erhebung von HrQoL-Daten vor Intensivbehandlung eine Herausforderung.